⸺Ratgeber⸺
Schimmel im Haus
Schimmel in den eigenen vier Wänden ist nicht nur ein optisch unangenehmer Zeitgenosse. Gesundheitsrisiken und das Risiko einer Allergie steigen. Doch wie kommt es zu Schimmelbildung im Wohnraum und wie lässt sich dagegen am effektivsten vorgehen?
Schimmel im Haus - Wie er entsteht
Schimmelpilze sind natürliche Organismen. Sie kommen nahezu überall vor und verbreiten sich über die Bildung von Sporen sehr großflächig. In die Wohnung gelangt der Pilz durch die Luft oder das "Einschleppen" von draußen. Da die Sporen selbst mikroskopisch klein sind, fallen sie zunächst gar nicht auf.
Kommt jedoch ein ideales Klima von etwa 80 Prozent Luftfeuchte und eine Temperatur von ca. 20 Grad Celsius dazu, werden die Sporen aktiv. Kleinste Fäden bilden dann schnell ein Geflecht und der Pilz "wächst" zum typischen Schadbild: braun-schwarze Flecken. Hinzu kommt ein modriger Geruch.
Wo kann Schimmel im Haus auftreten und welche Risiken bringt er mit sich?
Schimmelpilze sind wahre Überlebenskünstler, die ihre Nährstoffe aus nahezu allem beziehen können. So findet man Schimmel an Wänden, Fensterecken, aber auch am Holz von Möbeln oder an Kunststoffen.
Ist Schimmelbefall vorhanden, birgt er das Risiko an Allergien wie Asthma oder auch Heuschnupfen zu erkranken. Desweiteren sind etwa 6 Prozent der Deutschen von einer Schimmelpilzallergie per se betroffen.
Schimmelbildung aktiv vorbeugen
Damit sich Schimmel erst gar nicht im Haus festsetzen und vermehren kann, können einige Maßnahmen ergriffen werden.
Eine wichtige Maßnahme: Die Wärmedämmung.
Schlecht gedämmte Außenwände führen dazu, dass zwischen Raummitte und Wand ein Temperaturunterschied entsteht, der zu Feuchtigkeit im Mauerwerk führt. Ein idealer Nährboden für Schimmelpilze.
Leider ist nicht jedes Haus ausreichend gedämmt oder die Dämmung veraltet. Um hier dennoch etwas vorbeugend unternehmen zu können ist ein Blick auf die Stellung der Möbel und das eigene Heizverhalten wichtig.
Möbel sollten, damit die Luft ausreichend zirkulieren kann und sich keine Nässe staut, nicht direkt an der Wand stehen. Einige Zentimeter Abstand genügen bereits.
Des weiteren sollte auf die richtige Temperatur in der Wohnung geachtet werden. Zu kalte Luft begünstigt auch hier die Entstehung von Feuchtigkeit. Empfohlen werden Temperaturen von etwa 19 bis 20 GRad Celsius im Wohnraum. Das Schlafzimmer kann mit 16 Grad Celsius etwas kühler gehalten werden.
Am wichtigsten, vor allem dann wenn Dämmung und Heizverhalten nicht optimal sind, ist das Lüften. Kochen, Waschen, Duschen - all dies lässt Feuchtigkeit entstehen, die wieder abgebaut werden muss.
Dazu ist regelmäßiges Lüften für täglich ein bis zwei Mal für etwa 10 Minuten bereits vollkommen ausreichend. Wichtig ist hierbei, dass Stoßgelüftet wird. Wenn möglich darf gern für Durchzug gesorgt werden!
Schimmel bekämpfen
Wenn sich bereits Schimmel gebildet hat, kann dieser auf kleineren Flächen selbst entfernt werden. Hierzu bieten sich Anti-Schimmel-Produkte mit Chlor an, die den Pilz zuverlässig abtöten und zugleich die unschöne dunkle Verfärbung beseitigen. Hier sollte vorab getestet werden, ob der Untergrund dafür geeignet ist.
Eine zusätzliche Desinfektion mit 70 bis 80 prozentigem Alkohol sind ebenfalls zu empfehlen.
Anschließend sollte mit den bereits benannten Verfahren eine erneute Bildung vorgebeugt werden. Sollte das Problem weiterhin bestehen, sollte ein Energieberater zu Rate gezogen werden, der beratend bei der Neudämmung der Wände zur Verfügung stehen kann.